Vor den Maiferien waren wir – der Französischkurs aus dem S2 – im Thalia Theater und schauten uns den Gastauftritt der Comédie-Française an. Sie präsentierte die zur Zeit der Entstehung im 17. Jahrhundert verbotene Fassung des Stücks „Tartuffe oder der Heuchler“ von Molière. Die Aufführung der Komödie war 1664 auf Grund des Drucks der katholischen Kirche von Ludwig dem XIV. untersagt worden. In dem Stück geht es um einen armen Mann – Tartuffe – der von dem reichen Orgon gefunden und aufgenommen wird. Tartuffe, der an Einfluss über Orgon und seine Mutter gewinnt, nistet sich in deren Haus ein und tyrannisiert die ganze Familie. Er gibt vor, ein Gläubiger zu sein und predigt Frommheit. Im Widerspruch dazu versucht er Orgons Frau zu verführen. Das Stück beginnt spektakulär mit Feuer und Nebel und beeindruckender Lichtinstallation, bei der Kronleuchter von der Decke fuhren. Untermalt wurde die Atmosphäre zusätzlich von düsterer Musik. Faszinierend und erwähnenswert finde ich, dass der ganze Text in Reimen verfasst ist und der Sprache so einen tollen Klang verleiht! Der Abend endete mit dem Austausch unserer Meinungen und Theorien über „Tartuffe“ – im Besonderen über das Ende, welches uns überraschte und Anlass zu Diskussionen bot. (Mayla).